Party: Berliner Filmsalon: Auftaktveranstaltung
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Berliner Filmsalon
Brauchen wir mehr Filme von Regisseurinnen?
Eine Suche nach Qualitäten und Chancen
Im ersten Berliner Filmsalon wird die aktuelle Situation von Regisseurinnen in der deutschen Film- und Fernsehbranche im Mittelpunkt stehen. In Deutschland gibt es aktuell deutlich weniger aktive Regisseurinnen als Regisseure, ihr Anteil im Bundesverband Regie beträgt ein knappes Viertel.
Allerdings werden aktuell mehr Frauen in diesem Beruf ausgebildet, ihr Anteil unter den Absolvierenden an den Filmhochschulen dürfte zwischen 35 und 42 % liegen. In der Praxis sieht es anders aus. So fällt auf, dass Regisseurinnen in öffentlichrechtlichen Fernsehproduktionen - teilweise erheblich - unterrepräsentiert sind. 2013 beispielsweise lag ihr Anteil an den ZDF-Fernsehfilmen der Woche bei weniger als 9 % und bei den ARD Tatorten sogar unter 6 %. Im Kino sah es 2013 deutlich besser aus, fast 19 % der Top 100 deutschen Filme hatten eine Regisseurin, und ihr Anteil unter den Filmpreisnominierungen betrug sogar fast 29 %. Die Filmförderung geht erwartungsgemäß zum größeren Teil an Filme von Regisseuren, die außerdem durchschnittlich höhere Beträge als die Filme von Regisseurinnen erhalten. Auch die Filme mit den big budgets sind von Männern inszeniert, was eine Erklärung für die gerade in einer EU-Studie veröffentlichte Erkenntnis, dass Filme von Regisseurinnen im Schnitt weniger Publikum anziehen, sein könnte. Dies sind einige der Rahmendaten. Im Berliner Filmsalon soll es aber um die Filme selbst gehen. Gibt es etwas, das Filme von Regisseurinnen und Filme von Regisseuren unterscheidet, in Bezug auf Inhalte, Umsetzung, Arbeitsweise? Sammeln sich Frauenwerke in bestimmten Sparten oder Nischen, im Arthouse oder beim Dokumentarfilm? Fehlt dem Kino etwas, wenn die Arbeit von Frauen nicht angemessen repräsentiert ist oder nicht zum Zuge kommt? Alljährlich wird im Zusammenhang mit Filmfestivals über die geringe Anzahl von Regisseurinnen in Wettbewerben diskutiert. Werden ihre Filme eher übersehen? Diesen und anderen Fragen will der Berliner Filmsalon in seiner ersten Podiumsdiskussion nachgehen.
Es diskutieren u.a.
N.N. (Filmproduzent/in)
Silke J. Räbiger, künstlerische Leiterin des Int. Frauenfilmfestivals Dortmund Köln
Dixie Schmiedle, Kamerafrau. Berlin
Tatjana Turanskyj, Regisseurin. Pro Quote Regie. Berlin
N.N. (Politiker/in)