Party: TEEPEE RECORDS presents: COMET CONTROL (CAN) & HARSH TOKE (USA)
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Doors: 19.30 / Show: 20.00
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HARSH TOKE
Bring back the Seventies, man! Die volle Dröhnung Acid Rock, angereichert mit psychedelischen Jams. „Jams“, so hieß auch die erste HARSH TOKE-EP, deren zwei Tracks rund vier Minuten länger dauerten als das offizielle „Longplay“-Debüt „Light Up And Live“. Vier Songs, paritätisch verteilt auf „Side A“ und „Side B“, bei einer Laufzeit von rund achtunddreißig Minuten. Der kürzeste dauert vier, der längste über vierzehn Minuten.
Ist der Opener noch ein kompakter, fett instrumentierter Kracher, gibt es im zweiten und längsten Stück sowie dem folgenden Titeltrack kein Halten mehr. Die Gitarren flirren und sirren, mäandern durch den Hörraum, als wäre das Leben eine wilde Party im Schein von vielen bunten Lava-Lampen. Im Hintergrund breiten sich die Hammonds (oder deren digitalen Nachgeburten) aus, nie aufdringlich, aber deutlich vernehmbar. Während „Weight Of The Sun“ werden die Saitenattacken zu Beginn von vibrierenden Flötentönen noch halbwegs im Zaum gehalten, bei "Light Up And Live“ dürfen sie explodieren.
„Plug Into The Moon“ könnte, vor allem aufgrund des ebenfalls hintergründigen, aber gelungenen Saxophon-Beitrags ein vergessenes HAWKWIND-Stück aus deren Hardrock-Phase sein.
Gesang kommt selten vor, ist eine blasse Erinnerung, keine prägende Ergänzung. Lediglich im relativ straighten, hart rockenden Auftakt, DEEP PURPLE gedenkend, bekommt er ein wenig mehr an Gewicht. Instrumental legt die Band ein relativ hohes Tempo vor, kein Metal, aber auch keine bewusstseinserweiternde Verschleppung in das Requiem eines Drogentraums. Obwohl, eigentlich ist „Light Up And Live ” eine Art BRAINTICKET auf Speed.
Mit ihrem Song-Quartett schmeißen HARSH TOKE einen nahezu rein instrumentales Acid-Rock-Bollwerk in Zeit und Raum, in dem vor allem eine entfesselte Gitarre, die ausufernde Ode an jene Zeit der exzessiven Feten singen darf, bei denen Tag und Nacht verschmolzen, und die Ektase zuckender Körper nicht von Elaboraten aus dem Chemielabor erzeugt wurde. Naja, vielleicht doch, nur ein bisschen anders. „Psychedelic Skate Rock“ nennt es das Presse-Info. Warum nicht, Skateboards waren auch in den Siebzigern schon up to date.
COMET CONTROL
Minimal konziser und einen halben Schritt schneller als bei Quest For Fire (der vorherigen Band der beiden Gitarristen) geht es hier zur Sache, aber die unter Lagen von Fuzzgitarren und dröhnendem Allerlei versteckten Melodien und beschwipst nickenden Riffs sind immer noch da und gehen sofort ins Ohr.
Der Opener "Blast magic" streckt seine Arme mit acht Minuten noch am weitesten Richtung vernebelter Riff-Ewigkeit aus. Abgesehen davon geht es nicht nur zackiger, sondern auch pointierter zu. "The soft parade" hätte fast das Zeug zur Single, wenn man nicht ganz so lange nach der Leadgitarre buddeln müsste. Und noch ein Stückchen poppiger, wenn auch in brutzelndem Bratpfannensound, rieselt "Century" aus den Boxen. Dass der Song nach den Ramones auf Zeitlupe (und mit Gitarrensolo) klingt, ist durchaus als Kompliment gemeint. "Hats off to life" bringt dann das Tempo dann auch für Comet-Control-Verhältnisse wieder auf Schlurfgeschwindigkeit und die Assoziationen eher Richtung Pink Floyd.
Zum Abschluss folgt zunächst noch das geradezu luftige "Fear the haze", dessen hübsche Akustikgitarrenfiguren zwar immer mal Wasser in die Lungen kriegen, aber nie so ganz ertrinken. Und ganz am Ende steht – im doppelten Wortsinn – "Master", um uns daran zu erinnern, dass hier eine Band spielt, die genauso langsame wie exzellente Songs schreiben kann, die auch mal eine Minuten zum Ausklingen brauchen. Dieser durchaus würdige Monolith täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Comet Control mit ihrem Debüt ein überraschend dynamisches Psychrock-Album aufgenommen haben, eins mit – abermals Verzeihung – Feuer unterm Arsch.